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Loc. Le Botrelle 27
58023 Gavorrano
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Brigitte Schmidt, MAS
Presidente
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Sa, So und an Feiertagen geschlossen
Gavorrano liegt in einer hügeligen Landschaft ca. 17 km südlich von Massa Marittima am Südrand der Colline Metallifere und ebenso weit östlich von Follonica am Tyrrhenischen Meer. Durch das Gemeindegebiet fließt der Fluß Bruna.
Außer dem Kernort (capoluogo) gehören folgende Ortsteile (frazioni) zum Gemeindegebiet:
Bagno di Gavorrano liegt in der Ebene. Der Name geht auf eine heiße Quelle zurück, die nicht mehr besteht. Filare liegt ebenfalls in der Ebene.
Caldana ist ein mittelalterlicher borgo mit einer Renaissancekirche (San Biagio), deren Fassaden- und Innenraumgestaltung Schülern von Michelangelo zugeschrieben wird. Die Renaissancekunst ist selten in der südlichen Toscana vertreten. Ravi ist ein mittelalterlicher borgo auf einem Hügel. Grilli liegt in der Ebene.
Der Kernort liegt als mittelalterlicher borgo hoch auf einem Hügel. Von der Piazza della Resistenza öffnet sich ein weiter Blick in die Ebene auf den Ortsteil Bagno di Gavorrano.
Die Nachbargemeinden sind Castiglione della Pescaia, Grosseto, Massa Marittima, Roccastrada und Scarlino.
Wegen ihrer Bodenschätze werden diese Hügel manchmal noch als südlicher Fortsatz der Colline Metallifere Grossetane bezeichnet. In den nahen Wäldern findet sich noch eine intakte Tierwelt (Damwild, Füchse, Wildschweine). Auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen wechseln durch Zypressenhecken abgegrenzte Olivenplantagen mit Weinanbauflächen. Südlich von Gavorrano verläuft Abschnitt B der strada del vino des DOC-Weinanbaugebiets Monteregio di Massa Marittima mit über 300 ha Rebfläche, auf der zu 80 % Sangiovese gestockt wird, in geringerem Umfang aber auch Trebbiano, Malvasia und Vermentino.
Geschichte
Über eine Besiedlung in der Antike ist nichts bekannt. Die ersten gesicherten Daten gehen auf das 9. Jahrhundert zurück, als Graf Alberto di Mangona das Gebiet als Lehen von Karl dem Großen erhielt.1188 wird das Dorf Gavorrano durch eine Bulle von Papst Clemens III. selbstständige Gemeinde; kirchlich unterstand diese dem Bischof von Grosseto. 1278 wird Graf Nello Pannocchieschi Bürgermeister (podestà) von Gavorrano. Um den Stammsitz dieser Familie, das Castello di Pietra (ca. 15 km nordöstlich von Gavorrano zwischen Via Aurelia und Ribolla), ranken sich einige Legenden, die Dante in Abschnitt V, 133-136, des 2. Buches Purgatorio ("Fegefeuer") seiner Divina Commedia aufgriff. In wenigen Zeilen wird angedeutet, dass Nello Pannocchieschi, der Margarita von Aldobrandeschi nachweislich heiratete, als er schon mit Pia di Tolomei aus Siena verlobt war, Pia auf seiner Burg tötete:
... ricorditi di me, che son la Pia; Siena mi fé, disfecemi Maremma salsi colui che 'nnanellata pria disposando m'avea con la sua gemma.
"Erinnere dich an mich, dass ich die Pia bin. Siena schuf mich, es zerstörte mich die Maremma. Derjenige weiß es, der mir zuerst den Ring gab und mir dann mit seinem Edelstein die Ehe versprach".
Der Wahrheitsgehalt dieser Geschichte, die genauen Umstände von Pias Tod sowie die Motive der handelnden Personen sind umstritten; überliefert ist ein Sprung (oder Sturz) aus dem Turm, in dem sie eingesperrt gewesen sein soll und bei dem Nello nachgeholfen mag oder auch nicht. Dennoch beschreibt das Klagelied der Pia aus dem Jenseits, das in Italien zum allgemein bekannten Zitaten-Schatz gehört, nach herrschender Auffassung einen Mord auf Grund eines Liebes-Dramas. Als die Pannocchieschi im frühen 14. Jahrhundert die Gegend verließen, traten sie die Rechte an die Freie Republik Massa Marittima ab. 1335 durch Siena erobert, teilte die Gemeinde fortan das Schicksal dieser Republik: 1555 Eroberung durch Florenz, 1569 Eingliederung ins Großherzogtum Toscana, ab 1737 Habsburgisch und ab 1860 zum italienischen Nationalstaat gehörig.
Der Aufstieg Gavorranos als Sitz eines der größten Pyrit-Bergwerke Europas begann Ende des 19. Jahrhunderts. Damals wurde der Pyrit von Francesco Alberti, einem ehemaligen Mitstreiter Garibaldis, entdeckt. Die Gesamtmenge des abgebauten Pyrits bis zur Schließung des Werkes im Jahre 1984 wird auf 27 Mio. Tonnen geschätzt. Die Minen von Gavorrano, die unterirdisch mit weiteren Minen des Ortsteils Ravi auf 250 km Stollen verbunden sind, waren der wichtigste Arbeitgeber der Region. Tourismus spielt erst seit den 90er Jahren eine Rolle. Die aufgegebenen Bergwerksanlagen sind seit 2003 in einem Parco Minerario Naturalistico di Gavorrano als Museum aufbereitet und mit Führung zu besichtigen. Im nahegelegenen Steinbruch ist ein Freilichttheater "Teatro delle Rocce" entstanden. In den Sommermonaten finden hier zahlreiche Konzerte, Theateraufführungen etc. statt.